Im Rahmen des vom Land Hessen geförderten Projektes „WIR“, welches das Ziel verfolgt, Chancengleichheit und gleichberechtigte Teilhabe für alle Bürgerinnen und Bürger zu fördern, möchte der Wetteraukreis die Verwaltung für die Diversität der Gesellschaft öffnen.
Ausgangslage & Ziel, Maßnahmen und Ergebnis des Projektes
In den 25 Städten und Gemeinden des Wetteraukreises leben rund 300.000 Menschen, von denen etwa 20 Prozent einen Migrationshintergrund aufweisen. Der Wetteraukreis begreift die zunehmende Vielfalt und Diversität der Gesellschaft als Chance. Die Kreisverwaltung möchte sich fit machen, um mit dieser Vielfalt, sowohl innerhalb der Mitarbeiterschaft als auch im Umgang mit den Kundinnen und Kunden, für alle Seiten gewinnbringend umgehen zu können. Zudem möchte die Kreisverwaltung als öffentliche Einrichtung ein sichtbares Zeichen setzen und durch ihr Handeln weitere regionale Institutionen, Kommunen und Unternehmen zum Nachmachen bewegen.
Interkulturelle Öffnung
Mit dem Prozess der interkulturellen Öffnung wird unter anderem angestrebt, den Anteil der Beschäftigten und Auszubildenden mit Migrationshintergrund an die gesellschaftlichen Gegebenheiten anzupassen und die Potenziale einer vielfältig zusammengesetzten Mitarbeiterschaft zu nutzen. Die Maßnahmen zielen übergreifend auf die Stärkung von Chancengleichheit für alle Menschen im Wetteraukreis ab, unabhängig von Alter, Geschlecht, ethnischer Herkunft, physischen Fähigkeiten, sexueller Orientierung und Religion bzw. Weltanschauung. Um hierbei Nachhaltigkeit zu gewährleisten, sollen Schritt für Schritt die bestehenden Strukturen hinterfragt und zielorientiert verändert werden.
„Wir betrachten Diversitäts-Management als große Ressource und Chance, um unsere Kreisverwaltung innovativ, effektiv und zukunftsfähig auszurichten. Diversitäts-Management heißt für uns als Arbeitgeber und Dienstleister eine anerkennende Haltung gegenüber der Diversität der Wetterauerinnen und Wetterauer zu pflegen, mögliche Zugangsbarrieren abzubauen und Strukturen gemäß der Heterogenität der Bevölkerung auszurichten. Wir setzen uns für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen, die Bekämpfung von Diskriminierung und die Förderung von Demokratie ein.“ Stephanie Becker-Bösch, Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin
Begonnen wurde mit diesem Prozess in der Personalabteilung der Kreisverwaltung. Zu den umgesetzten Maßnahmen gehören zum Beispiel die Erweiterung des bestehenden Seminarangebots zu interkultureller Kompetenz und Fortbildungen zu weiteren Diversity-Aspekten. Das Konzept zur Personalauswahl ist überarbeitet, ein projektbegleitender Newsletter wird herausgebracht, die themenübergreifende Zusammenarbeit gefördert (zum Beispiel demografischer Wandel und Diversity) und die Mitarbeitenden der Personalabteilung gezielt geschult. Im Bereich Öffentlichkeitsarbeit werden die Bürgerinnen und Bürger unter anderem mithilfe von mehrsprachigen Flyern, regelmäßigen Pressemitteilungen, einer Karriereseite, die auch zum Thema Diversität in der Kreisverwaltung informiert, sowie weiteren Maßnahmen sowohl über den Öffnungsprozess als Ganzes, als auch über konkrete Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten informiert. Nicht zuletzt sind die Vernetzung und Kooperation mit Migrantenselbstorganisationen und anderen Diversity-Akteuren für den Öffnungsprozess zentral, um die bedarfsnahe Umsetzung und Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu gewährleisten und um die Organisationen sowie Akteurinnen und Akteure auf dem Weg mit zu nehmen.
Der Senat fördert seit 2006 mit einer gezielten Dachkampagne unter dem Namen „Wir sind Hamburg! Bist Du dabei?“ die Integration junger Menschen mit Migrationshintergrund in die Berufsausbildungen und Studiengänge, die von der hamburgischen Verwaltung angeboten werden.
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Bosch setzt seit Jahren auf ein umfassendes Diversity Management. Mit der begleitenden, globalen Kommunikationsinitiative wird unter dem Motto „Vielfalt ist unser Vorteil“ der Nutzen von Vielfalt und der Beitrag jedes und jeder Einzelnen in den Vordergrund gerückt.
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