Wir sind Hamburg! Bist du dabei? – Vielfalt für die Verwaltung
Freie und Hansestadt Hamburg
Ausgangslage & Ziel, Maßnahmen und Ergebnis
Auszubildende mit Migrationshintergrund waren in der hamburgischen Verwaltung unterrepräsentiert. Im öffentlichen Dienst der Freien und Hansestadt Hamburg hatten im August 2006 nur 56 von 961 Auszubildenden einen Migrationshintergrund. Dies entsprach einem Anteil von 5,8 Prozent. Ihre Bewerbungs- und Ausbildungsanteile sollen auf einen Zielwert von 20 Prozent erhöht werden. Bedeutsam ist die Ausrichtung auf Beamtenausbildungen und bedarfsorientierte Angestelltenausbildungen, da diese mittelfristig zu einer dauerhaften Erhöhung der Anzahl der Beschäftigten mit Migrationshintergrund führen.
Der federführende Landesbetrieb ZAF/AMD, Zentrum für Aus- und Fortbildung, arbeitet dabei eng mit den weiteren Ausbildungsbehörden zusammen. Dieses sind insbesondere die Behörde für Inneres und Sport, die Finanzbehörde und die Justizbehörde. Die Kampagne umfasst inzwischen jährlich mehr als 1.300 Ausbildungs- und Studienplätze der Allgemeinen Verwaltung, der Justiz und Steuerverwaltung sowie der Polizei und Feuerwehr. Zielgruppe sind Schülerinnen und Schüler mit Realschulabschluss, Fachhochschulreife oder Abitur sowie Interessierte mit einer bereits abgeschlossenen (anderen) Berufsausbildung.
Die Erfolge der Kampagne sind auf eine hohe Zahl von ineinander greifenden Maßnahmen und Aktivitäten zurückzuführen, hier eine Auswahl:
- Medien und Internet (u.a. Webangebot „Bist Du dabei?“, U- und S-Bahn-Werbung, Imagefilm, Foto- und Plakatserien, dezentrales Ausbildungsmarketing der Behörden wie beispielsweise die erfolgreiche Ausbildungskampagne der Polizei „Gesucht! Gefunden!“, mit der motivtechnisch auch junge Menschen mit Migrationshintergrund gezielt angesprochen werden)
- Ausrichtung von Fachveranstaltungen und Messeauftritten (z.B. Beteiligung von Nachwuchskräften mit Migrationshintergrund an Veranstaltungen, zu Presseterminen, im Internet, auf Fotos und Plakaten)
- Kooperation mit anderen Trägern (z.B. Migrantenorganisationen, Qualifizierungsträger, Bezirksämter)
- Mitwirkung an nationalen und internationalen Fachtagungen (z.B. Präsentation bei der „Cities of Migration Conference in Berlin“, regelmäßiger Austausch mit anderen Stadtstaaten und Städten)
- Kulturoffene Elemente in Auswahlverfahren (z. B. Erweiterung der Eignungstests um interkulturelle Wissensfragen, positive Bewertung interkultureller Kompetenzen in der Personalauswahl)
Von den in 2017 eingestellten 1.185 Auszubildenden und Studierenden haben 216 Personen einen Migrationshintergrund (Einstellungsanteil: 18,2%). Damit wurde mehr als jeder sechste Ausbildungs- oder Studienplatz entsprechend besetzt. Der Bewerbungsanteil erreichte in 2017 mit 21,5% den bislang ebenfalls höchsten Wert. 2.371 der insgesamt 11.003 Bewerberinnen und Bewerber hatten einen Migrationshintergrund. Hauptherkunftsländer sind über den gesamten Zeitraum der Kampagne betrachtet in dieser Reihenfolge die Türkei, Polen, Russland, Kasachstan und Afghanistan.
