FIMA Maschinenbau GmbH

Unterzeichner_in seit 10/2015

„Unsere Unternehmenskultur ist geprägt durch den respektvollen Umgang untereinander und verantwortungsbewusstes Handeln, auch in Bezug auf unsere Kunden und Kundinnen. Als Unterzeichner der „Charta der Vielfalt“ bekennen wir eindeutig Farbe, auch in Bezug auf die Belegschaft.“

Brücke zwischen den Kulturen - FIMA Maschinenbau baut auf vielfältige Mitarbeitende

Frauen und Männer, alt und jung, einheimisch und mit Migrationshintergrund, unterschiedliche Weltanschauungen – das macht ein Unternehmen zukunftsfähig. Dieser Überzeugung ist Alexander Schaeff, Gesellschafter von FIMA Maschinenbau, und unterschieb die „Charta der Vielfalt“. Diese Selbstverpflichtung von Unternehmen, die sich für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld einsetzt, wurde 2006 unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeführt. Ende 2016 gab es deutschlandweit rund 2450 Unterzeichner, neben Großunternehmen auch kleine und mittelständische Betriebe. Die FIMA Maschinenbau GmbH in Obersontheim mit ihren rund 180 Beschäftigten gehört seit 2015 auch dazu. „Wir sind für die Charta der Vielfalt prädestiniert“, betont CEO Dr. Serdar Ertong, „die gesamte Schaeff-Firmengruppe ist vielfältig, weltoffen, vertrauenswürdig und dynamisch“. Um weiter rund um die Welt erfolgreich sein zu können, müsse ein Unternehmen gerade im ländlichen Raum verschiedenartige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben und fördern. Viele unterschiedliche Erfahrungen, sei es durch Geschlecht, Herkunft, Alter oder Einstellung, würden bei der Entwicklung eines Unternehmens helfen. „Denn, auch wenn es abgedroschen klingt, nur als Team können wir etwas erreichen“, ist sich Dr. Serdar Ertong sicher. Der gebürtige Türke, der seit März CEO bei dem Ventilatoren- und Verdichterspezialisten ist, passt selbst in dieses Schema: In Istanbul aufgewachsen, Studium in Aachen, deutsche Staatsbürgerschaft, für namhafte Unternehmen im In- und Ausland tätig gewesen, bezeichnet sich selbst als Weltbürger, der sich nicht assimiliert hat. Manche Mitarbeiter der FIMA waren zunächst reserviert, als sie erfahren haben, welchen Hintergrund ihr neuer Chef mitbringt. Durch die professionelle Haltung und die offene Art beider Seiten profitiert das Unternehmen jetzt davon. Auch andere Beschäftigte bringen neben ihrer reinen Arbeitskraft ihre kulturellen Erfahrungen mit ein: Elena Wüst arbeitet seit 2000 für die FIMA. Sie kam aus der Ukraine nach Baden-Württemberg. Die deutschstämmige Fertigungsingenieurin erkannte während eines Praktikums bei dem Obersontheimer Betrieb ihre Chance. Sie sprach zwar von Haus aus gut deutsch, ihr fehlte aber die Fachsprache. Durch ihr technisches Verständnis wuchs sie schnell in die Aufgabe hinein, „ich habe versucht, mich wo es nur geht einzubringen“. Nach einigen Jahren als Leiterin der Arbeitsvorbereitung ist Elena Wüst nun in der technischen Kalkulation tätig. Von ihren vielfältigen Erfahrungen aus ihrer vorherigen Position kann sie hier profitieren. Da sie perfekt russisch spricht und auch die technischen Vokabeln und Prozesse beherrscht, hat sie dem einen oder anderen Kunden aus Russland schon telefonisch weiterhelfen können. „Das ist für ein international aufgestelltes Unternehmen wichtig“, unterstreicht Elena Wüst. Der schwäbische Dialekt mancher Kollegen war nicht nur für die gebürtige Ukrainerin zu Beginn ein Problem, auch Lucio Baldo kämpft damit: Der Kanadier ist seit einem knappen Jahr für FIMA in der Projektabwicklung für englischsprachige Länder tätig. Der „deutsche Charakter“ war ihm schon vorher bekannt, sodass die Umstellung in Bezug auf Kultur und Landschaft für Lucio Baldo einfach war. Mit der Sprache, bzw. dem doch recht speziellen Dialekt, verhält es sich etwas anders, „ich verstehe immer noch nicht jedes Wort“. Das Miteinander sei gerade in kleinen Unternehmen wichtig, betont Elena Wüst. Zunächst habe sie Bedenken gehabt und meinte, Vorurteile zu spüren, „zwischenzeitlich habe ich mit vielen Kollegen ein herzliches Verhältnis“. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit den unterschiedlichsten Hintergründen seien eine Bereicherung, „jeder bringt etwas Gutes mit ein“. Lucio Baldo ergänzt: „Das Vertrauen der Kunden ist stärker, wenn sie mit einem Muttersprachler_in kommunizieren können.“ Das sieht auch Geschäftsführer Dr. Serdar Ertong so: „Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit einem ausländischen Hintergrund sind eine Brücke zwischen den Kulturen.“ Gerade in asiatischen Ländern sei das wichtig. So versuche die FIMA auch für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus diesen Ländern interessant zu sein. „Wir sind für alle Menschen, die zu uns passen, offen“, erklärt der Geschäftsführer, „das darf aber nicht zu einer Diskriminierung von Einheimischen führen“. So könnte er sich vorstellen, junge Menschen aus den Ländern, in denen die FIMA tätig ist, auszubilden und später einmal als Fachleute in die jeweiligen Auslandsstandorte zu schicken: „Sie kennen unsere Arbeitsweise hier und haben den kulturellen Hintergrund des anderen Landes.“ Ein weiterer Aspekt spiele für die FIMA eine große Rolle: Wer in seinem Arbeitsleben mit vielen verschiedenen Menschen zu tun habe, der sei insgesamt toleranter, „das tut auch der Gesellschaft im Allgemeinen gut“, unterstreicht Dr. Serdar Ertong.

Unterzeichner_innen-Daten

Unterzeichner_in seit:10/2015
Bundesland:Baden-Württemberg
Organisationsgröße:mittel: 51-1000 Beschäftigte
Segment/Tätigkeitsfeld:Unternehmen: Verarbeitendes Gewerbe

Ansprechperson

Oberfischacher Straße 58
74423 Obersontheim