In Japan sind laut dem McKinsey Global Institute von 100 Führungsposten nur 15 mit Frauen besetzt. In den nächsten zehn Jahren dürfte sich der Anteil jedoch mindestens verdoppeln. Große Unternehmen investieren – auch von demographischen Entwicklungen getrieben – verstärkt in die Kinderbetreuung, damit Frauen im mittleren Management gehalten werden können.
Renommierte Unternehmen wie UBS und Goldman Sachs aber auch Firmengründer und Teilzeit-Managerinnen praktizieren Top-Sharing. Eignet sich das Model der geteilten Führung als Inspiration für alle, die mit reduzierten Pensen arbeiten und trotzdem Karriere machen wollen?
Unternehmen legen bei der Personalarbeit den Fokus auf die zahlenmäßig knappen jungen Talente – und übersehen dabei die Gruppe der der Ende 30- bis Mitte 50-Jährigen Mitarbeitenden. Doch gerade die wollen häufig mehr als einfach nur routiniert ihre Arbeit erledigen.
Im Gespräch erklärt die Vize-Präsidentin des Bundesverbands digitale Wirtschaft (BVDW), was sich ändern muss, damit 2020 mehr Frauen der Durchbruch durch die gläserne Decke gelingt. Wichtig sei, das "Bienenköniginnen-Syndrom" zu überwinden. Frauen, die sich in einem von Männern dominierten Job durchgesetzt haben, neigen laut Probert dazu, sich selbst von Frauen zu distanzieren und deshalb weibliche Nachwuchskräfte am Aufstieg zu hindern.
Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass mobiles Arbeiten grundsätzlich positiv angenommen wird. Voraussetzung dafür ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie vor allem auch Führungskräfte für familienfreundliche Arbeitsbedingungen sorgen. Das nimmt Beschäftigten die Angst, durch mobiles Arbeiten Nachteile zu erleiden – zum Beispiel auch außerhalb der Arbeitszeiten beruflich erreichbar sein zu müssen.
Deutschland hat 2019 Fortschritte bei der Gleichberechtigung gemacht. Laut Weltwirtschaftsforum hat vor allem eine stärkere politische Beteiligung von Frauen dazu beigetragen: Mit der Kanzlerin steht weiterhin eine Frau an der Regierungsspitze und mittlerweile sind 40 Prozent der Ministerposten in Bund und Ländern mit Frauen besetzt. Deutschland holt damit vier Plätze auf und steht nun auf Rang zehn.
Der Fachkräftemangel wird sich in Deutschland weiter verstärken, weil es durch den demografischen Wandel weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter gibt. Qualifizierte Zuwanderung kann dieses Problem lindern, sagt Ökonom Axel Plünnecke im TV-Interview.
Die männlich dominierte Versicherungsbranche will vielfältiger werden. Wefox-CEO Julian Teicke sieht die Vorteile vor allem im Zugang zu mehr Talenten, einer offene Arbeitsatmosphäre und kollegialer Zusammenarbeit. "Diversität schafft einen Raum von gegenseitiger Akzeptanz und psychologischer Sicherheit", so Teicke. Wer sich in einem Arbeitsumfeld wohl und sicher fühle, sei letztendlich am glücklichsten.
Frauen in Führungsposition werden moralische Vergehen offenbar stärker angekreidet als Männern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Unersuchung der Universität von Virginia in Charlottesville. Demnach sind Konsumentinnen und Konsumenten in Tests eher bereit, das moralische Vergehen eines männlichen Chefs zu verzeihen. Weibliche Führungskräfte mussten diesbezüglich höheren Ansprüchen genügen.
Annette Widmann-Mauz, Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, zieht positive Bilanz und fordert zugleich weitere Anstrengungen. Deutschland sei grundsätzlich ein Einwanderungsland, Nachholbedarf bestehe jedoch bei der Bildung. Empfohlen werden mehr Sprachförderung sowie verpflichtende Sprachtests für Kinder vor der Einschulung. Frauen benötigten mehr Unterstützung, damit sie berufstätig sein können.