Unternehmen in Deutschland und der Schweiz denken um: Lag die kritische Altersgrenze von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern einst bei 50 Jahren, ist die mittlerweile auf 58 bis 60 Jahren gestiegen. Die Verschiebung scheint durch den derzeitigen Fachkräftemangel zustande zu kommen.
Die Diversitätsoffensive soll helfen, die gläserne Decke zu durchbrechen, die Frauen daran hindert, Spitzenpositionen zu erreichen. Norwegen war das erste Land der Welt, das 2005 eine 40-prozetige Geschlechterquote in den Vorständen börsennotierter Unternehmen einführte. Das hatte internationalen Druck ausgelöst, mehr Frauen in die Vorstände von Unternehmen zu bringen.
Laut einer Statistik der EU Agency for Fundamental Rights hatten im vergangenen Jahr in der Slowakei nur 33 Prozent der Roma eine bezahlte Arbeitsstelle. Unternehmen wollen die Quote verbessern und suchen nach Integrationsmöglichkeiten. Ein Projekt besteht darin, Roma-Frauen auf die Erfordernisse des Arbeitsmarkts vorzubereiten.
Die Gesellschaft in Deutschland ist bunter und vielfältiger geworden – das zeichnet sich auch im Weihnachtsgeschäft ab. Denn immer mehr Spielzeughersteller bilden diese Vielfalt mit ihren Produkten ab. So können Kinder besser das nachspielen, was sie im Alltag erleben.
Damit sie unterschiedliche Perspektiven abbilden und ausgewogen berichten können, benötigen Redaktionen eine vielfältige Besetzung. Doch der Zugang hängt oft nicht nur von Erfahrungen und Kompetenzen, sondern vor allem auch von der sozialen Herkunft ab. Medienhäuser sollten diese Hürden im eigenen Interesse abbauen und so für mehr Chancengleichheit sorgen.
Laut der Berechnung wird die Bevölkerung im Jahr 2070 auf 75 Millionen geschrumpft sein, wenn jährlich 180.000 Menschen nach Deutschland einwandern. Um sie stabil zu halten, sei dagegen eine Zuwanderung von jährlich 290.000 Menschen notwendig. Bei einer dauerhaften Einwanderung von rund 400.000 Menschen pro Jahr könnte die Bevölkerung in Deutschland nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes bis 2070 auf 90 Millionen Einwohner anwachsen.
Ein Grund dafür ist die größere gesellschaftliche Vielfalt. So fühlen sich zum Beispiel in USA laut Umfragen etwa 38 Prozent der Bevölkerung einer Minderheit zugehörig. Wie gesellschaftliche Integration am besten funktioniert, zeigen weitere Umfragen. Am vielversprechendsten ist, für Stereotype zu sensibilisieren und ihnen die verzerrende Wirkung bei der Wahrnehmung anderer Menschen zu nehmen.
Laut dem Statistischen Amt der Europäischen Union lag im vergangenen Jahr der Anteil von Frauen in IT-Berufen in Deutschland bei 19 Prozent. Nicola Marsden, Professorin für Sozioinformatik an der Hochschule Heilbronn, sieht darin ein Problem, weil darunter die Anwendbarkeit von Produkten leidet. Weil die Mehrzahl männlich sei, entstünden Anwendungen, die vor allem für Männer funktionierten. „Es ist schwierig, an Bedürfnisse oder Hindernisse zu denken, die man selbst nie erfahren hat“, so Marsden.
Bei der Integration von Fachkräften ist sowohl für Ankommende als auch für die Stammbelegschaft die jeweils andere Kultur eine Herausforderung. Das verlangt von beiden Seiten Bereitschaft zum Lernen und zur Veränderung. Unter anderem können gemeinsame Workshops mit den Mitarbeitenden und dem Betriebsrat dazu beitragen, dass die Belegschaft Verständnis und Lösungen für die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus Drittstaaten entwickelt.
Wie lässt sich in Politik und Vorständen mehr Vielfalt schaffen? Laut einer Umfrage der Makrosoziologin Céline Teney von der Freien Universität Berlin bevorzugt die Bevölkerung in Deutschland Quoten für Frauen und Personen aus einem nichtakademischen Elternhaus.