Internationaler Frauentag: „Charta der Vielfalt e.V.“ fordert neue Unternehmenskultur in Deutschland

Die bessere Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf darf kein reines Frauenthema bleiben. Unternehmen sollten Talente in den Mittelpunkt stellen – und ihre individuellen Lebensumstände als Ausdruck ihrer Vielfalt begrüßen.

Zum Internationalen Frauentag am 8. März fordert der „Charta der Vielfalt e.V.“ ein Umdenken in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. „Wir bedauern es, dass die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie noch immer als ein Thema wahrgenommen wird, das vor allem Frauen betrifft “, sagte die Geschäftsführerin des Vereins, Aletta Gräfin von Hardenberg. Deutschland brauche eine Unternehmenskultur, die bereit ist, auf individuelle Lebensumstände einzugehen. Das Geschlecht, aber auch das Alter, die Herkunft, die Religion, die sexuelle Orientierung oder eine Behinderung, dürften dabei keine Rolle spielen.


Noch immer sind es vor allem Frauen, die für die Betreuung von Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen ihre Berufstätigkeit langfristig einschränken – obwohl das klassische Rollenmodell zunehmend an Bedeutung verliert.
Etwa jede vierte Mutter (26 Prozent) mit einem Kind unter 15 Jahren ist nicht erwerbstätig und sucht keinen Arbeitsplatz. Dem gegenüber sind nur 3 Prozent aller erwerbslosen Väter mit Kindern unter 15 Jahren nicht auf Arbeitsuche. 69 Prozent der erwerbstätigen Mütter arbeiten Teilzeit, 83 Prozent von ihnen aus persönlichen oder familiären Gründen. Hingegen sind nur sechs Prozent aller erwerbstätigen Väter auf Teilzeitbasis beschäftigt, die meisten von ihnen deshalb, weil sie keine Vollzeitstellen finden können (40 Prozent) sowie aufgrund von Krankheit, Aus- oder Weiterbildung (35 Prozent). Es zeigt sich aber, dass die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch für Männer immer wichtiger wird. Zwar ist bei 30 Prozent aller Paare mit Kindern der Vater weiterhin Alleinverdiener der Familie. Doch ist das ein Viertel weniger als 1996. (alle Angaben: Statistisches Bundesamt, Mikrozensus 2011)

„Neue Familien- und Partnerschaftsmodelle fordern mehr Flexibilität von Arbeitgebern. Um Talente für sich zu begeistern und sie zu binden, müssen Organisationen auf die individuellen Lebensumstände ihrer Beschäftigten eingehen“, so Aletta Gräfin von Hardenberg.

Die über 1.350 Unterzeichner der Charta der Vielfalt haben schon viele herausragende Beispiele auf den Weg gebracht – angefangen von mehr Flexibilität bei Arbeitszeit und Arbeitsort sowie Kontaktprogrammen für die Elternzeit über Sabbatical-Lösungen für die Pflege von Angehörigen bis bin zu betrieblichen Betreuungsangeboten. Aletta Gräfin von Hardenberg: „Wir können sehr deutlich sehen: Überall dort, wo es für berufstätige Mütter einfacher geworden ist, Familie und Karriere zu vereinbaren, hat sich das Arbeitsumfeld für alle Mitarbeiter_innen verbessert.“
 

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