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Vielfalts-
dimensionen

Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung und soziale Herkunft: Diese sieben Vielfaltsdimensionen prägen unsere Arbeitswelt. Im Diversity Management stehen sie im Mittelpunkt.

Angelehnt an Gardenswartz und Rowe: „4 Layers of Diversity“)

Die Dimensionen von Vielfalt

Alter

Gegenwärtigarbeiten bis zu fünf verschiedenen Generationen zusammen. Für Unternehmen und Institutionen ist die Dimension „Alter“ in Bezug auf den demografischen Wandel wichtig. Intergenerationelle Angebote verbessern erkennbar Verständnis und Zusammengehörigkeitsgefühl in Organisationen. Eine Herausforderung ist es, Erfahrungen, Austausch und Wissen in den Belegschaften durch Wissensmanagement und lebenslanges Lernen zu sichern. Für Organisationen lohnt es sich, die individuellen Fähigkeiten und Lebensphasen ihrer Mitarbeitenden differenziert zu betrachten, anstatt an generationsbedingten Vorurteilen festzuhalten. Es gilt, die Chancen der Generationenvielfalt zu nutzen und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten bis zur Pensionierung zu fördern.

Was Sie tun können:

Aufzählungspunkt

Stellen Sie altersgemischte Teams zusammen und achten Sie darauf, dass alle Generationen wertschätzend miteinander umgehen.

Aufzählungspunkt

Sichern Sie den Wissenstransfer durch ein Mentoring. Und zwar in beide Richtungen: Jung hilft Alt und Alt hilft Jung.

Aufzählungspunkt

Sorgen Sie durch Weiterbildungsangebote und Gesundheitsmaßnahmen dafür, dass Ihre Beschäftigten körperlich und fachlich fit bleiben.

Aufzählungspunkt

Schaffen Sie flexible Arbeitszeiten und -bedingungen, wo immer es Ihnen möglich ist. So schaffen Sie Raum für individuelle Gesundheitsvorsorge oder die Pflege von Angehörigen.

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Ethnische Herkunft und Nationalität

Menschen werden oft aufgrund von ethnischer Herkunft, Migration oder Zugehörigkeit pauschal bestimmten Gruppen zugeordnet – obwohl die Herkunft wenig über Religion, Staatsangehörigkeit oder Weltanschauung aussagt. Daraus entstehenden Stereotype und Vorurteile können das Selbstkonzept beeinträchtigen, den Zugang zu Chancen beschränken und ein Gefühl der Isolation bei Betroffenen verursachen. DEI stärkt das gegenseitige Verständnis, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und bereichert Unternehmenskulturen durch Anerkennung und Sichtbarkeit vielfältiger ethnischer Hintergründe und Nationalitäten. Eine vielfältige Belegschaft steigert Anpassungs- und Innovationsfähigkeit – besonders in einer globalisierten Wirtschaft. Sprach- und Kulturkenntnisse können Türen zu neuen Märkten öffnen. Entscheidend ist ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld, in dem alle ihr Potenzial entfalten können.

Was Sie tun können

Aufzählungspunkt

Stellen Sie Teams so zusammen, dass sie unterschiedliche Kulturen vereinen. So sprechen Sie unterschiedliche Zielgruppen an.

Aufzählungspunkt

Gehen Sie aktiv auf die internationale Suche nach Fachkräften. Falls Sie bereits Fachkräfte aus anderen Kulturen beschäftigen, binden Sie diese in die Suche mit ein.

Aufzählungspunkt

Investieren Sie in den Aufbau internationaler oder interkultureller Netzwerke. So bleiben Sie auf dem Laufenden und können von den Erfahrungen anderer Organisationen lernen.

Aufzählungspunkt

Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden für kulturelle Unterschiede, aber auch für die Gemeinsamkeiten, die alle mitbringen.

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Geschlecht und geschlechtliche Identität

Die geschlechtliche Identität bezeichnet das Geschlecht, dem sich ein Mensch zugehörig fühlt. Diese muss nicht notwendigerweise mit dem Geschlecht, das einer Person bei Geburt zugewiesen wurde, übereinstimmen. Geschlechtsformen sind beispielsweise trans*, inter*, nicht-binär oder cisgender. Geschlechtliche Identitäten gehen aber über diese Selbstbezeichnungen hinaus. Alle Menschen mit ihren vielfältigen Geschlechtsidentitäten zu respektieren, einzubeziehen und ihnen die gleichen Chancen zu bieten, lohnt sich auch für Arbeitgebende: Nur wer sich vollständig akzeptiert fühlt, kann seine Potentiale voll ausschöpfen. Das gelingt am besten in einem vorurteilsfreien Arbeitsklima.

Was Sie tun können:

Aufzählungspunkt

Kommunizieren Sie so, dass sich alle angesprochen fühlen: gendergerecht in der internen und externen Kommunikation.

Aufzählungspunkt

Stellen Sie – besonders mit Blick auf den Gender Pay Gap – eine gleiche Bezahlung für gleiche Leistung sicher.

Aufzählungspunkt

Unterstützen Sie neue Rollenmodelle von Männern, zum Beispiel wenn Väter in Elternzeit gehen oder in Teilzeit arbeiten möchten.

Aufzählungspunkt

Achten Sie darauf, dass Sie Teams mit unterschiedlichen Geschlechtern zusammenstellen und Aufgaben nicht am Geschlecht festmachen.

Aufzählungspunkt

Bieten Sie Teilzeitmodelle für alle Geschlechter an, auch in Führungspositionen.

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Körperliche und geistige Fähigkeiten

Oft werden Menschen aufgrund einer körperlichen oder geistigen Behinderung, chronischer Krankheit oder Neurodivergenz (z. B. Autismus, Dyslexie oder ADHS) unterschätzt und erleben viele Hürden in der Arbeitswelt. Als Charta der Vielfalt e. V. verfolgen wir bewusst einen positiven Ansatz, der den Fokus auf die unterschiedlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten von Menschen richtet. Damit das gelingen kann, ist es für Organisationen wichtig, ein Bewusstsein für unterschiedliche Bedürfnisse zu entwickeln, gegen Vorurteile vorzugehen und Barrieren in der Umwelt abzubauen. Solche Barrieren können z. B. schlechte Zugänglichkeit, Reizüberflutung am Arbeitsplatz oder fehlende digitale Barrierefreiheit auf Webseiten sein. Die meisten Behinderungen werden erst im Laufe des Lebens erworben, vor allem durch Erkrankungen. Auch der Leistungswandel in unterschiedlichen Lebensphasen und die damit verbundene Anpassung von Arbeitsplätzen an die jeweiligen Fähigkeiten spielen eine Rolle.

Was Sie tun können:

Aufzählungspunkt

Ermöglichen Sie, dass alle Beschäftigten ihren Arbeitsplatz barrierefrei erreichen können. Machen Sie übersichtliche Angaben zur Barrierefreiheit und geben Sie Ansprechperson an, die für Fragen zu Inklusion und Barrierefreiheit zur Verfügung steht.

Aufzählungspunkt

Passen Sie Jobprofile an die jeweiligen Fähigkeiten an, nicht andersherum. Veröffentlichen Sie Ihre Jobanzeige auf barrierefreien Plattformen und prüfen Sie dabei, ob auch Ihre eigene Webseite zugänglich ist.

Aufzählungspunkt

Stellen Sie Inklusionsbeauftragte ein, um den Interessen von Menschen mit Behinderung noch mehr Gehör zu verschaffen. Nehmen Sie diese Bedürfnisse ernst und zeigen Sie damit, dass Ihr Unternehmen für Veränderung steht.

Aufzählungspunkt

Qualifizieren Sie Beschäftigte für Aufgaben, die sie mit ihrem Können noch nicht abdecken.

Aufzählungspunkt

Achten Sie darauf, dass Sie gesetzliche Regeln einhalten, wie die Quote für die Beschäftigung von Schwerbehinderten. Lagern Sie Dienstleistungen und Fertigungsprozesse nicht aus, sondern stellen Sie Menschen mit Behinderung direkt an, zum Beispiel mit dem Budget für Arbeit.

Aufzählungspunkt

Sorgen Sie durch eine vertrauensvolle, wertschätzende Kultur dafür, dass niemand eine Behinderung verstecken muss. Sind Rechtschreibfehler vielleicht ein Teil einer Lernschwierigkeit, wie einer Leserechtschreibschwäche?

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Religion und Weltanschaung

Religiöse Vielfalt ist eine oft übersehen Dimension von DEI und spiegelt sich auch in der Arbeitswelt wider. Unterschiedliche Glaubensrichtungen und weltanschauliche Überzeugungen prägen den Alltag vieler Menschen. DEI fördert Respekt und Verständnis dafür und unterstützt Arbeitgebende dabei, ein Umfeld zu schaffen, in dem religiöse und weltanschauliche Ausdrucksformen als Teil der Persönlichkeit wertgeschätzt werden.

Was Sie tun können:

Aufzählungspunkt

Respektieren Sie die Religion und Weltanschauung Ihrer Beschäftigten

und gehen Sie wertschätzend damit um.

Aufzählungspunkt

Berücksichtigen Sie die Feiertage von unterschiedlichen Religionen, zum Beispiel, wenn Sie Dienstpläne erstellen.

Aufzählungspunkt

Richten Sie einen „Raum der Stille“ ein, in den sich Beschäftigte für Gebete zurückziehen können.

Aufzählungspunkt

Wenn Ihre Organisation über eine Kantine verfügt: Passen Sie die Speisenangebote entsprechend der religiösen Bräuche an.

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Sexuelle Orientierung

Im Diversity-Kontext geht es bei der Dimension Sexuelle Orientierung darum, queere Menschen sichtbar zu machen, Chancengleichheit zu fördern und Diskriminierung abzubauen.

Queer ist ein offener Sammelbegriff für alle, die sich nicht als cis-geschlechtlich und/oder heterosexuell verstehen. Er steht für vielfältige Identitäten jenseits starrer Kategorien. Mit dem wachsenden gesellschaftlichen Bewusstsein erkennen immer mehr Menschen Identitäten an, die ihrer Selbstwahrnehmung entsprechen.

Eine queer-freundliche Organisationskultur ermöglicht es Beschäftigten, einen wichtigen Teil ihrer Persönlichkeit zu zeigen – und signalisiert Offenheit auch nach außen. Bewerbende sehen darin ein starkes Zeichen für Respekt und moderne Unternehmenskultur.

Was Sie tun können

Aufzählungspunkt

Unterstützen Sie Ihre Beschäftigten, wenn sie Netzwerke oder betriebliche Interessengruppen aufbauen oder einbinden möchten.

Aufzählungspunkt

Beziehen Sie Mitarbeitende unterschiedlicher sexueller Identität zur besseren Ansprache neuer Zielgruppen oder bei Marketingentscheidungen ein.

Aufzählungspunkt

Fördern Sie eine Organisationskultur, in der sich niemand für die eigene sexuelle Identität oder Orientierung rechtfertigen muss.

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Soziale Herkunft

Die soziale Herkunft prägt Bildungs- und Arbeitsmarktchancen – oft über Generationen hinweg. Sie ergibt sich aus Faktoren wie familiärem Hintergrund, ethnischer Herkuft, Bildung oder sozioökonomischem Status. Menschen aus benachteiligten Verhältnissen fehlt häufig der Zugang zu Ressourcen wie Netzwerken oder gesellschaftlicher Einfluss.
Dabei bringen sie wertvolle Perspektiven mit: Wer einen sozialen Aufstieg erlebt hat, verfügt oft über besondere Anpassungsfähigkeit, Resilienz und Zielgruppenverständnis. Arbeitgebende können dieses Potential nutzen, wenn sie auch die soziale Herkunft zum Thema von DEI machen und ihren Horizont insbesondere bei ihren Recruitingprozessen erweitern.

Was Sie tun können:

Aufzählungspunkt

Bieten Sie Mentoring-Programme für Menschen aus nicht-akademischen Haushalten an. Ermuntern Sie Mentees, sich auf offene Positionen zu bewerben.

Aufzählungspunkt

Passen Sie Anstellungskriterien an und machen Sie Kompetenzen sichtbar: vermitteln Sie, dass nicht nur akademisch gebildete Menschen qualifiziert sind, sondern auch Menschen, die sich auf anderen Wegen gebildet haben.

Aufzählungspunkt

Nutzen Sie Inklusive Sprache in Stellenausschreibungen, bspw. "Wir freuen uns besonders auf Bewerbungen von Quereinsteiger:innen und Menschen mit unkonventionellen Lebensläufen”.

Aufzählungspunkt

Machen Sie Interne Antidiskriminierungsmaßnahmen sichtbar.

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